Mit i18n Translation Manager können Sie alle Customizing-Einträge analysieren, die in einem SAP-Entwicklungssystem hinzugefügt oder geändert wurden. So erhalten Sie einen guten Überblick über alle zu übersetzenden Customizing-Texte, was für die Einschätzung des Übersetzungsaufwands von entscheidender Bedeutung ist. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie mit der Analyse und der Übersetzung von Customizing-Einträgen beginnen.
Erstanalyse
Wenn Sie vorhaben, einen Teil der eigenen Texte in Ihrem SAP-System zu übersetzen, werden Sie zunächst eine Übersicht über alle von Ihnen bei Ihrer SAP-Implementierung und anschließenden Entwicklungen hinzugefügten Texte haben wollen. Ohne diese Informationen ist es schwierig zu planen, welche Texte Sie, z. B. für Ihren SAP-Rollout nach Frankreich, tatsächlich übersetzen müssen. Das Erstellen dieser Übersicht für Customizing-Einträge ist aus zwei wesentlichen Gründen besonders schwierig.
Der erste Grund ist, dass sich Ihre Customizing-Texte nicht alle an derselben Stelle befinden. Während Texte aus Z-Entwicklungen durch Analyse Ihrer Z-Pakete recht einfach gefunden werden können, sitzen Customizing-Texte in Hunderten verschiedener SAP-Standard-Tabellen, was es schwer macht, Sie alle zuverlässig aufzuspüren. Der zweite Grund ist, dass jede Customizing-Tabelle, in der Sie einen oder mehrere neue Texte hinzugefügt haben, auch eine Reihe Einträge enthält, die bereits vorher existierten und mit Ihrer SAP-Installation ausgeliefert wurden. Wenn Sie eine solche Tabelle in SE16 oder gar SE63 öffnen, sind Ihre Texte von den SAP-Standard-Einträgen in derselben Tabelle nicht zu unterscheiden.
Analysieren Ihrer Customizing-Historie
i18n Translation Manager löst diese beiden Probleme. Sie können ein Übersetzungsprojekt anlegen und die gesamte Customizing-Historie analysieren, jede SAP-Tabelle finden, denen Ihre Teams neue Texte hinzugefügt haben, und außerdem nur Ihre eigenen Texte extrahieren und die SAP-Standard-Einträge ignorieren. Dafür müssen Sie Ihre Namensräume angeben, also Z und Y, aber auch alle benutzerdefinierten Namensräume. So weiß das Tool, dass es Tabellen aus diesen Namensräumen ignorieren soll. Übrigens sollten Z-Tabellen komplett übersetzt werden und müssen nicht in SAP-Einträge und eigene Einträge unterteilt werden. Das heißt, dass Z-Tabellen beim Analysieren von Customizing-Texten nicht berücksichtigt werden müssen.
Außerdem können Sie zusätzliche Entwicklungssysteme angeben. Das ist hilfreich, wenn Sie vor ein paar Jahren in einem Altsystem Customizing vorgenommen und die angelegten Einträge später in das aktuelle Entwicklungssystem transportiert haben. Wenn Sie hier die SIDs dieser Systeme angeben, werden die in diesen Altsystemen angelegten Einträge bei der Analyse berücksichtigt. Nach dem Start des Projekterstellungsprozesses müssen Sie mit einer Laufzeit zwischen einer und vier Stunden rechnen, in der zwischen 400 und 1200 separate Tabellen zusammen mit den eigenen Texten in diesen Tabellen identifiziert werden.
Auswerten der Ergebnisse
Um zusätzliche Informationen zu den für die Übersetzung relevanten Tabellen zu erhalten, können Sie auch Transaktionscodes oder Fiori-Apps analysieren, um herauszufinden, welche Customizing-Tabellen sie tatsächlich aufrufen. Dazu können Sie ein neues Übersetzungsprojekt anlegen. Die meisten Tabellen, die von einer Transaktion aufgerufen werden, die nach dem Rollout am neuen Standort verwendet werden soll, werden wahrscheinlich übersetzt werden müssen. Alle anderen Tabellen sollten von den jeweiligen Teams überprüft werden. Am einfachsten ist es, die Tabellen nach Anwendungskomponente zu verteilen – die FI-Tabellen werden von den FI-Kollegen überprüft, die QM-Tabellen von den QM-Experten usw. Und wenn Sie herausgefunden haben, welche Tabellen übersetzt werden müssen, können Sie die nicht benötigten direkt im Bild Alle Objekte ausschließen. Die übrigen Tabellen können im Rahmen dieses Übersetzungsprojekts oder als Teil anderer Übersetzungsprojekte übersetzt werden.
Jetzt haben Sie einen Überblick über alle Ihre Customizing-Texte, und Sie wissen auch, welche der ermittelten Tabellen übersetzt werden müssen. Auf diese Weise können Sie den Aufwand für die Übersetzung Ihrer Customizing-Texte, z. B. ins Französische, schätzen und Ihre Übersetzungsaktivitäten planen. In vielen SAP-Projekten stellen Customizing-Einträge die größte Menge der zu übersetzenden Texte dar – größer als die wichtigsten Benutzeroberflächentexte der eigenen Fiori-Apps und Z-Transaktionen, Formulare oder andere zu übersetzende Bestandteile Ihres Projekts. Deshalb ist es so wichtig, so früh wie möglich einen Überblick über Ihr Customizing zu erhalten.
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