Effiziente Sprachtests mit der 1Q-Sprache

Veröffentlicht am 16 Apr 2020

Übersetzungsfehler zu korrigieren, die Tester auf SAP-Benutzeroberflächen entdecken, war viele Jahre lang aufwändig, langwierig, und wenn sich die Korrekturen häuften, auch recht kostspielig. Mit der 1Q-Sprache können Sie nun die Kosten pro Ticket senken und einen durchgängigen Workflow für Sprachtests umsetzen.

Übersetzer als Sprachtester

Wenn Sie in Ihrer SAP-Test- oder Konsolidierungs-/Integrationsumgebung neu entwickelte Funktionen testen und dabei etwas finden, das nicht richtig funktioniert, an wen wenden Sie sich dann? Natürlich sind es die Entwickler, die den Fehler beheben müssen. Aber was, wenn Sie auf ein Übersetzungsproblem stoßen? Vielleicht fehlt eine Übersetzung oder die verwendete Terminologie entspricht nicht Ihren Erwartungen. Sie erstellen dafür also ein Ticket. Und da der Verantwortliche für die Behebung des Fehlers der Übersetzer ist, der die Übersetzung eingegeben hat, weisen Sie das Ticket Ihrem Übersetzungsteam zu, fügen einen Screenshot bei und beschreiben das Problem.

Falsche Übersetzungen führen zu Bugs

Diese falsche Übersetzung (Attachment statt Asset) könnte als Translation Bug von einem Tester gemeldet werden.

Was passiert nun als Nächstes? Um einen SAP-Text zu korrigieren, muss ein Übersetzer das so genannte „Übersetzungsobjekt“ und den „Objekttyp“ kennen, die zusammen eine technische ID bilden, über die der fehlerhafte Text in Transaktion SE63 aufgerufen werden kann. (Alternativ kann der Übersetzer den Text in SE63 auch über das Transportobjekt aufrufen.) Das bedeutet, dass der Übersetzer jetzt im SAP-System diese Information ermitteln muss, wofür er hauptsächlich SAP-Entwicklertransaktionen nutzt.

Suche nach dem Übersetzungsobjekt

In vielen Fällen kann ein kompetenter SAP-Übersetzer die notwendigen Informationen finden, wenn er genügend Zugriffsrechte hat. Aber er wird dafür ziemlich viel Zeit benötigen – in der Praxis kann dieser Prozess leicht ein paar Stunden dauern. Nehmen wir an, die Übersetzer können für etwa 50 % der Übersetzungsfehler das richtige Objekt finden. Für die restlichen Fehler müssen sie die Entwicklung bitten, das richtige technische Objekt für sie zu ermitteln, was wiederum mehr Aufwand verursacht. Und was es noch schlimmer macht, viele Probleme, die für einen Tester nach einem Übersetzungsproblem aussehen, stammen eigentlich aus der Entwicklung und müssen auch dort gelöst werden. Beispiele hierfür sind hartcodierte Texte oder Tabellen ohne einen Sprachenschlüssel. Es ist nahezu unmöglich für einen Übersetzer, diese Art von Problemen zu identifizieren.

Finding the right translation object

In diesem einfachen Beispiel müsste der Übersetzer das Datenelement finden, das die falsche Übersetzung enthält, und es zur Korrektur in SE63 öffnen.

1Q-Sprache als Retter

Dieser Prozess hat sich enorm verbessert, als SAP das Konzept der 1Q-Sprache eingeführt hat, um ein Übersetzungsobjekt auf der Benutzeroberfläche leichter identifizieren zu können. Wenn Sie diese Funktion einrichten, fügen Sie dem System eine weitere Anmeldesprache hinzu: den 1Q-Sprachcode. Wenn Sie sich mit dieser Sprache anmelden, sehen Sie statt der Benutzeroberflächentexte technische Codes. Der technische Einrichtungsprozess für diese Funktion ist im SAP-Hinweis 1884828 dokumentiert. Nachdem Sie die dort beschriebenen Schritte ausgeführt haben, wird jeder UI-Text durch die technische ID des Übersetzungsobjekts ersetzt, in dem der UI-Text gespeichert ist. Für einen Text wie Anlage im Beispiel unten würde in der 1Q-Sprache stattdessen *DTEL ZFI_ANLAGE** angezeigt.

Einen Bildschirm in der 1Q-Sprache aufrufen

Indem die Übersetzerin denselben Bildschirm in der 1Q-Sprache aufruft, erhält sie die benötigten technischen Infos.

Diese Information genügt einem Übersetzer, um den Text in SE63 aufzurufen und die Übersetzung zu korrigieren. Wenn ein Übersetzer also einen Text auf der Benutzeroberfläche korrigieren möchte, braucht er nicht mehr im Entwicklungssystem auf die Suche gehen. Er kann sich einfach mit der 1Q-Sprache am System anmelden, denselben Bildschirm aufrufen, die technische ID des Textes notieren, den Text in SE63 aufrufen und dort korrigieren. Bei Sprachtests bedeutet das eine enorme Zeitersparnis.

ABAP und Fiori

With SAP Fiori apps, the process is even simpler for the Bei SAP-Fiori-Apps ist der Prozess für Übersetzer sogar noch einfacher. Statt sich erneut anzumelden, können sie auf der Seite bleiben, auf der der Fehler sichtbar ist, und einfach den Sprachcode in der URL in 1Q ändern, direkt in der Adressleiste des Browsers. Obwohl bei Fiori-Apps die Benutzeroberflächentexte oft nicht aus dem Backend-System stammen, sondern aus .properties-Dateien im Fiori-Gateway-System, werden sie von der 1Q-Sprachfunktion vollständig unterstützt. Damit auch diese Nicht-ABAP-Texte in der 1Q-Sprache angezeigt werden können, müssen Sie einen Einrichtungsprozess durchführen, der etwas komplexer ist als der auf der ABAP-Seite. Er ist in SAP-Hinweis 2091514 dokumentiert.

Zur 1Q-Sprache wechseln in einer SAP-Fiori-App

Bei SAP-Fiori-Apps können Sie zur 1Q-Sprache wechseln, indem Sie einfach die Sprache in der URL im Browser ändern.

Sobald Sie die 1Q-Sprache eingerichtet haben, können Sie die Tester anweisen, von den Bildern mit den zu ändernden Texten immer drei Screenshots zu machen: einen in der Quellsprache (meistens Englisch oder Deutsch), einen in der Zielsprache, wo das Übersetzungsproblem sichtbar ist, und einen in der 1Q-Sprache. Wenn ein Ticket mit allen drei Screenshots (sowie einer Beschreibung des Problems) einen Übersetzer erreicht, braucht er in den meisten Fällen nur ein paar Minuten, um die falsche Übersetzung zu finden, sie zu korrigieren und das Ticket zu schließen. Vergleichen Sie das mit dem alten Prozess, bei dem wir von Stunden statt Minuten sprachen, und es leuchtet ein, warum Übersetzer und Tester so zufrieden mit der 1Q-Sprache sind.

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